Als dem jungen aufblühenden Preußenstaat bei der ersten Teilung Polens im Jahre 1772 der alte 36.300qkm große, vom Ritterorden urbar gemachte deutsche Siedlungsboden an der oberen Weichsel zugesprochen worden war, demnach der polnischen Herrschaft- wie Friedrich der Große selber sagte- einem “Stückchen Anarchie glich, sah der preußische König seine größte Aufgabe drin, die neue Provinz mit arbeitsamen deutschen Bauern und fleißigen deutschen Handwerkern zu besiedeln. Er fand dafür keinen geeigneteren Volksstamm als seine Württemberger dessen Dichter das Reichspanier in seinen Händen besungen und dessen Soldaten im siebenjährigen Krieg der Einheit die erste Brücke über den Main geschlagen haben.
Wer in den alten württembergischen Kirchenbüchern blättert, findet bei vielen um die Mitte des 18. Jahrhunderts geborenen etwas missverständlich die Eintragung- “nach Polen weggezogen”- als Angabe dafür, dass sie der Aufforderung Friedrich des Großen folge leisteten und nach Westpreußen auswanderten. Nach dem Weltkrieg konnte in machen einst rein deutschen Bauerndörfern trotz aller polnischen Unterdrückung noch die unverfälschte schwäbische Mundart hören, zum Zeichen dessen, dass die württembergischen Bauern, die in hundertjährigen Schweiße aus den verkommenen Gütern vorbildliche Bauernhöfe geschaffen hatten, die Hoffnung auf die Heimkehr in das Reich nicht verloren hatten.
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